Galapagos - Paradies auf Erden

Es ist alles da, um glücklich auf Erden zu sein.

Wir haben Schnee und jeden Tag einen neuen Morgen,

wir haben Bäume und Regen, Hoffnung und Träume.

Wir haben Humus und Sauerstoff, Tiere und alle Farben,

ferne Länder und Fahrräder, wir haben Sonne und Schatten.

Wir sind reich!

(Friedensreich Hundertwasser)

Türkisgrünes Meer, rötlicher Sandstrand, Seehunde, Riesenschildkröten, Echsen, bunte Fischschwärme, Seesterne, Rochen und Haifische! Nachdem ich nach meinem Aufenthalt im Amazonas bereits das Gefühl gehabt hatte, ich sei im Paradies, erlebte ich diese Woche noch ein Naturwunder. Am Montag flog ich mit meinen Mitvolontären Sophie und Jakob von Quito über Guayaquil auf die Insel Baltra, die zu Galapagos gehört. Wir hatten eine viertägige Bootstour gebucht.

Uns wurde gesagt, wir sollten von Baltra ein Schiffstaxi zur Insel Santa Cruz nehmen und dort den Bus bis in den Süden, wo die Tour beginnen würde. Als wir an Bord unseres kleinen Kreuzfahrtschiffes gingen, realisierten wir, dass die Tour bereits zwei Wochen angedauert hatte und wir noch die letzten vier Tage mit der Reisegruppe verbringen würden. Zur Gruppe gehörten drei US-Amerikanerinnen, zwei Deutsche, ein Ehepaar aus Argentinien mit einer 14-jährigen Tochter sowie vier Thailänder. Abgesehen von der Argentinischen Tochter waren Jakob, Sophie und ich mit Abstand die Jüngsten. Wir hatten es aber von Anfang an sehr lustig mit allen und fühlten uns gut integriert. 

Nach dem Mittagessen machten wir einen Ausflug zum Riesenschildkröten-Reservat auf Santa Cruz. Das Reservat st ein riesiger Park mit Bäumen, Höhlen und Sumpf, in dem die Tiere frei herumkriechen. Das ganze war sehr eindrucksvoll, doch wenn man zu nahe an die Tiere heranging, zogen sie sofort den Kopf ein.

Während der Nacht fuhren wir weiter zur Insel Santiago. Sophie und Jakob übernachteten auf den Liegestühlen auf dem Deck, weil ihnen die Kajüte zu eng war. Ich selbst kann auf Liegestühlen nicht wirklich schlafen, doch die beiden erzählten mir am nächsten Morgen, es sei traumhaft gewesen: Links und rechts, hinten und vorne nichts als das offene Meer und nirgends Land in Sicht! 

Am Morgen erreichten wir Santiago und gingen an Land. Die Insel erinnerte mich landschaftlich ein bisschen an die "Isla de la Plata" vor der Küste von Puerto Lopez, die ich bereits bereisen durfte. Doch dort hatten die Tiere gefehlt, auf Santiago hingegen lagen Seelöwen auf den Felsen in der Sonne, riesige Echsen sowie rote Spinnen krabbelten umher und Meeresschildkröten trieben im Wasser.

Am Nachmittag rüsteten wir uns mit Schnorchel, Taucherbrille und Flossen aus und gingen tauchen. Korallen hatte es keine, dafür viele bunte Fischschwärme, Seesterne, riesige Rochen und sogar Haifische. Zuerst schwammen wir beim Anblick der Haifische panisch weg, doch der Guide erklärte uns, die Tiere seien harmlos. Und tatsächlich, die Haifische schwammen ganz friedlich an uns vorbei. Leider hatte ich keine Unterwasserkamera, um das Spektakel zu fotografieren oder zu filmen.

Am Abend ging die Fahrt weiter zur Insel Bartolomé. Dort machten wir am nächsten Morgen einen Spaziergang auf einen kleinen Vulkan. Von dort hatten wir eine wunderbare Aussicht auf den berühmten "Pinnacle Rock". (Bild unten rechts)

Auf der rechten Seite des Pinnacle Rocks gibt es einen Traumstrand mit rotem Sand. Nach dem Spaziergang fuhren wir mit einem Motorboot dorthin und hatten nochmals die Möglichkeit zum Tauchen. Auch dort war es traumhaft, mit den vielen Fischschwärmen und Haifischen zu schwimmen. Ausserdem sahen wir auf den Felsen Pinguine sitzen. 

Am späten Nachmittag besuchten wir einen Teil der Insel, der vollständig mit versteinertem Lava übergossen ist. Die Sonne brannte vom Himmel und wir gingen eine weite Strecke zu Fuss über die schwarze Masse,

Vom vierten Tag blieb uns nur noch ein halber Tag, da unser Flug zurück nach Quito bereits am Mittag war. Deshalb gingen wir am Morgen früh noch vor dem Frühstück nochmals auf einer kleinen Insel an Land, auf der es noch mehr Seelöwen gab, aber auch viele Vögel, die sich in der Paarungszeit befanden und deshalb sehr bunt waren.

Da die Tour am Donnerstagmittag für die gesamte Reisegruppe zu Ende war, wurden wir mit dem Schiff zur Insel Baltra gebracht und von dort mit dem Bus zum Flughafen. Es war ein sehr schöner und eindrücklicher Aufenthalt auf Galapagos! Um alles zu sehen, reichen aber vier Tage bei Weitem nicht. Man bräuchte mindestens 2-3 Wochen. :-)

1 Kommentare