Gemeinsam für ein Ecuador ohne Strassenkinder

Das Sozialprojekt, in dem ich mein Praktikum mache, heisst "Chicos de la calle". Das Programm "Chicos de la calle"  (auf Deutsch: "Kinder der Strasse") wurde im Jahre 1980 von den Salesianern Don Boscos (Siehe Rubrik links) ins Leben gerufen und umfasst Aufnahmezentren, Schulen und Ausbildungsstätten für Strassenkinder. 

 

Das Ziel von "Chicos de la calle" ist es, die Strassenkinder von der Strasse zu holen, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und in die Gesellschaft zu integrieren. Die Kinder, die die Schule oft jahrelang nicht mehr besucht haben, werden motiviert, wieder zum Unterricht zu kommen und auch zu bleiben. Die Schule der Salesianer wird durch Spendengelder finanziert und ist für die Schüler komplett gratis. (Auch Schulbücher und Uniform)

 

Ausgehend vom persönlichen Bildungsstand der Schüler werden angepasste Unterrichtsmodule angeboten, die es ermöglichen, dass die Kinder zu jeder Zeit in den Unterricht einsteigen können. Durch Förderkurse können sie die versäumten Lerninhalte nachholen, um somit einen Schulabschluss zu erlangen und weiterführende Bildungseinrichtungen zu besuchen.

 

Das außergewöhnliche Unterrichtskonzept wurde bereits 1986 vom Bildungsministerium Ecuadors anerkannt. Neben den grundlegenden  Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen werden den Schülern wichtige Werte mit auf den Weg gegeben: Sie lernen, Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen zu übernehmen und einen Beitrag zum Aufbau von Zivilgesellschaft zu leisten.

 

Nach einem erfolgreichen Schulabschluss können die Schüler den höheren Bildungsweg einschlagen, das Abitur machen und die Universität besuchen. Andere nutzen das Angebot der Salesianer für eine Ausbildung in den Bereichen Schreinerei, Mechanik, Kfz-Mechanik und Elektrik in den hauseigenen Ausbildungsstätten.

Zum Projekt "Chicos de la calle" gehört auch das "mi caleta", in dem ich arbeite. (Auf Deutsch: "Meine Bucht")

Das "mi caleta" ist ein Aufnahmezentrum  für Strassenkinder.  Es gibt sogenannte "interne" Kinder, die im "mi caleta" wohnen, weil sie zurzeit nicht bei ihren Eltern sein können oder auf der Strasse gelebt haben.  Dann gibt es auch "externe" Kinder, die bei ihren Familie wohnen, jedoch in bitterarmen Verhältnissen. Häufig dient eine Betongarage oder eine Baracke als "Wohnung". Die Eltern haben meist keine Schulbildung und arbeiten den ganzen Tag als Schuhputzer oder Süssigkeitenverkäufer auf der Strasse. Häufig müssen auch die Kinder mithelfen, um zum Familienunterhalt beizutragen. Da die Eltern der Kinder ganzen Tag auf der Strasse arbeiten, kommen die Kleinen nach der Schule für einige Stunden ins "mi caleta", um Hausaufgaben zu machen und zu spielen.

Quelle:

http://archiv.donboscomission.de/index.php?id=5916&type=98