Das gute Ecuador und die gute Schweiz

Wer nie weggegangen ist, versteht die Heimkehrenden nicht.

(Walter Ludin) 

Was ich in Ecuador liebe:

 

1. Das Wetter

In Ecuador sind die Tage wegen den Lage am Äquator immer gleich lang. Die Sonne geht um sechs Uhr morgens auf, deshalb ist es immer schon hell wenn ich aufstehe.  Zudem erlebt man hier alle vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag und es wechselt sehr schnell. Besonders im September regnet es oft, doch nur am Nachmittag kurz und heftig. Vorher und nachher scheint die Sonne und es ist ziemlich warm.

 

2. Die niedrigen Preise

Für eine Schweizerin ist das Leben in Ecuador sehr günstig. Ein Mittagessen in einem Restaurant kostet 4-7 Dollar. (Umgerechnet 3.80 Fr. -  6.80 Fr.) Für meinen Privat-Spanischunterricht bezahle ich hier 5 Dollar (Umgerechnet 4.80 Fr.) pro Stunde (!). Eine Freundin von mir hat in der Schweiz Privat-Spanischunterricht genommen und dafür 60 Fr. pro 45min bezahlt. Dieser Unterschied ist wahnsinnig. Den Luxus vom Privat-Spanischunterricht könnte ich mir in der Schweiz nie leisten und schöpfe ihn deshalb in Ecuador voll und ganz aus.

 

3. Die vielen verschiedenen Fruchtsäfte

Geht man in Ecuador in ein Restaurant, hat man eine riesige Auswahl an "jugos", an Fruchtsäften. Es gibt klassische Säfte wie Orangen, Beeren oder Ananas. Auf der Getränkekarte stehen aber auch Namen, die ich noch nie zuvor gehört habe und mir ehrlich gesagt auch schlecht merken kann. Es sind Säfte von Früchten, die es in der Schweiz nicht gibt, die aber unglaublich süss und erfrischend sind.

 

4. Die unterschiedlichsten Landschaften auf kleinstem Raum

Ecuador ist das ideale Land um zu reisen. Es gibt Berge, die Küste und das Meer sowie den Amazonas - alles in einem einzigen Land, alles in wenigen Stunden erreichbar. Die Kultur ändert sich auch, wenn man von Quito aus an die Küste fährt. Je nach Region gibt es anderes Essen, die Menschen kleiden sich anders und leben anders.

 

Was ich in Ecuador vermisse:

 

1. Gefahrlos die Strasse überqueren können

In Ecuador haben die Fussgänger niemals Fortritt. Es gibt zwar Fussgängerstreifen, doch die werden von den Autos nicht beachtet. Wenn man eine Strasse überqueren will, bleibt einem nichts anderes übrig als die Augen zuzukneifen und loszurennen. Manchmal wartet man stundenlang am Strassenrand, weil so viele Autos kommen und es nirgends eine Lücke gibt, die man nutzen könnte. Wenn man Glück hat, stauen sich die Autos irgendwann und man kann zwischen den stehenden Fahrzeugen durchgehen.

 

2. Umweltschutz und Abfalltrennung

In der Schweiz geben wir uns solche Mühe, den Abfall zu trennen und ökologisch Auto zu fahren. Doch wie sollte dies längerfristig etwas bringen, wenn sich andere Länder überhaupt nicht daran halten? In Ecuador trennt niemand den Abfall - Pet, Kompost, Plastik, Batterien - alles kommt in den selben Abfallsack. Auch die Autos haben keinen Filter, man kann richtig zusehen wie schwarze Abgase in die Luft steigen. Die Busse fahren immer in einem tiefen Gang, was viel mehr Benzin braucht.

 

3. Zuverlässigkeit

Wir Schweizerinnen werden dazu erzogen, zuverlässig und pünktlich zu sein. Wenn man sich im Voraus verabredet, kann man sich in der Regel darauf verlassen, dass die entsprechende Person am abgemachten Tag zur abgemachten Zeit erscheint. In Ecuador ist dies nicht immer so. Häufig kommt kurzfristig doch noch etwas dazwischen und alle Pläne werden über den Haufen geworfen.

 

4. Gutes Brot

Aach, warum gibt es nirgends auf der Welt so gutes Brot wie in der Schweiz? In Ecuador gibt es wie in vielen Ländern dieser Welt nur Toastbrot. Dafür gibt es X-Variationen von Toastbrot - es gibt helles, dunkles, Toastbrot mit Beeren, Toastbrot mit Nüssen, Toastbrot ohne Rinde...Doch ganz ehrlich: Davon wird man doch nicht satt. Ich vermisse das knusprige Brot mit Rinde, das man zuerst in Stücke schneiden muss und nicht einfach vorgeschnitten aus einem Plastiksack nehmen kann.

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