Zurück in der Schweiz

Ich hatte in Ecuador so viel gelernt: Ich hatte selbst geputzt, gekocht und kam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln überall hin. Ich traf meine eigenen Entscheidungen. Ich war nur mir selbst Rechenschaft schuldig, weil ich niemanden um Erlaubnis bitten musste. Wenn ich abends zu lange draußen war und am nächsten Tag arbeiten musste, war das mein Problem. Ich bin gereift, habe mich verwirklicht und bin selbstständiger geworden. Kurzum: Ich wurde erwachsen. 

 

Die Leute, die ich im Ausland traf, hatten eins mit mir gemeinsam: ihre Wanderlust. Wir teilten ein Lebensgefühl. So viele verschiedene Sprachen und doch eine Gemeinsamkeit:das Fremdsein. Die Angst, die Zuversicht, die Nervosität, das Überwältigtsein vom Neuen. Es wurde für mich zur Selbstverständlichkeit.

 

Ich fing an zu verstehen, wovon die Reiseverrückten immer sprachen: Mich hat das Fieber gepackt, ich wollte wieder raus und mich in das nächste Abenteuer stürzen. Mal sehen, wie lange ich noch zu Hause bleibe.

 

(Nach dem Online-Artikel: "Warum Wiederkommen so schwierig ist - das lähmende Gefühl nach meinem Auslandsaufenthalt")

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