Feliz navidad! - Weihnachten in Ecuador

Tausende Kerzen können von einer Kerze zum Brennen gebracht werden, dennoch wird das Leben der Kerze dadurch nicht verkürzt. Glücklich sein und Liebe wird niemals weniger, wenn es mit anderen geteilt wird.

(Buddhistische Weisheit)

Dieses Jahr kam ich nicht richtig in Weihnachtsstimmung. Es war während der gesamten Adventszeit um die 25 Grad warm und man konnte im T-Shirt draussen rumspazieren. Ausserdem fehlten die Kerzen und der echte Christbaum. Im Projekt wurde immerhin ein Plastikbaum aufgestellt und wir bastelten Girlanden, um den Hausaufgabenraum zu dekorieren.

Am 20. Dezember gab es am Abend ein Weihnachtsessen für alle Volunteers, die in den Projekten der Salesianer Don Boscos arbeiten. Es fand im Essraum der Schule der Strassenkinder statt und sogar Renato von ICYE Ecuador war eingeladen. Das Essen bestand aus Reis mit Poulet und Wein. Wie immer wenn Pater Paco dabei ist, war die Veranstaltung sehr herzlich und persönlich. Nach dem Essen sangen wir Weihnachtslieder auf Spanisch, Englisch und Deutsch. Danach bekamen alle Volunteers ein Salesianer-Shirt, einen Sack mit Süssigkeiten sowie einen biblischen Kalender. Es war ein sehr schönes Weihnachtsessen.

Am 22. Dezember folgte in meinem Projekt ein Weihnachtssingen. Die Kinder aus den verschiedenen Salesianer-Häusern gaben in Gruppen mit Mikrofon Weihnachtslieder zum Besten.  Es war schön, weil so viele Menschen versammelt waren. Kinder, Erzieher und Volunteers.

Das richtige Salesianer-Weihnachtsfest fand einen Tag später statt. Am Nachmittag trudelten Kinder, Eltern, Geschwister, Cousins, Erzieher und Volunteers ein. Auf dem Teerplatz vor dem Projekt wurden verschiedene Spiele gespielt, bei denen man Süssigkeiten gewinnen konnte. Danach gab es eine Theatervorführung von einem Clown und einem Roboter. Zudem hatte einer der ecuadorianischen Volunteers seine Gitarre dabei und stimmte zur Auflockerung immer wieder Weihnachtslieder an. Zum Schluss gab es ein Nachtessen im Projekt, das einige Eltern der Kinder während des Nachmittags gekocht hatten.

Den Heiligabend verbrachte ich bei einem Essen mit meiner Gastfamilie und ihren Verwandten. Es dauerte bis in alle Nacht hinein und es wurde viel getanzt. Im Allgemeinen realisierte ich gar nicht, dass wir Weihnachten feierten. Alles war ziemlich anders als in der Schweiz.

 

Ab Montag habe ich eine Woche Ferien und ich werde zu einem ecuadorianischen Kollegen in den Dschungel reisen. Kennengelernt habe ich ihn

eines Abends im Bus. Er erzählte mir, er sei im Regenwald aufgewachsen, studiere jetzt aber in Quito. Er sei ein Kiwcha, ein Ureinwohner. Seine Eltern wohnen noch immer in der Dschungel-Stadt Tena und er lud mich ein, ihn in den Tagen nach Weihnachten dort zu besuchen.  Ich bin gespannt auf diese ganz andere Welt im ecuadorianischen Amazonas. Ich werde euch davon berichten!

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