Hinaus ins Leben - und in die grosse weite Welt

Darum muss ich jetzt los, ich muss zu anderen Orten,

ich will irgendwann sagen: "Aus mir ist was geworden."

Ich denke nie an gestern, nur an jetzt und an morgen,

ich laufe nicht mehr weg, nein, ich flüchte nach vorne.

(Julia Engelmann in "Flucht nach vorne")

In knapp vier Tagen sitze ich im Flugzeug, auf dem Weg in ein Land, über das ich so viel gelesen und gehört habe und trotzdem so wenig weiss! Ich freue mich auf den Moment, wenn ich am Flughafen in Madrid die Flugtafel mit der Aufschrift "Quito" sehe und realisiere, dass es endlich losgeht.

 

Bald lerne ich  meine Gastfamilie persönlich kennen. In den letzten Wochen habe ich viel mit meinem Gastbruder Carlos gechattet, zuerst auf Englisch und dann vermehrt auf Spanisch. Er hat mich immer wieder "kleine Schwester" genannt und ich glaube, er freut sich genauso auf meine Ankunft wie ich. Ich bin gespannt, wie die Familie wohnt, wo sie ihre sieben Hunde unterbringt und wie ihr Familienleben aussieht.

 

Ich freue mich auch, Bernardo wieder zu sehen. Kennengelernt habe ich ihn im letzten Frühling in der Schweiz, als er mit ICYE einen Sozialeinsatz in meinem Heimatland leistete. Vor ein paar Wochen ist er wieder nach Quito zurückgekehrt und ich werde ihn sicher in seinem Zuhause besuchen.

Zunächst bin ich aber gespannt auf die erste Woche, die ich im Einführungscamp von ICYE Ecuador verbringen werde. Ich freue mich, die anderen Freiwilligen kennenzulernen, die aus allen Ländern der Welt anreisen.

 

Natürlich ist es völlig normal, so kurz vor der Abreise auch mulmige Gefühle zu verspüren. Ich habe noch nie 17 Stunden in einem Flugzeug verbracht und es wird für mich das erste Mal sein, dass ich Europa verlasse. Zudem bin ich mir bewusst, dass ich 8 Monate lang in einem Land leben werde, in dem die Kriminalitätsrate viel höher ist als in der Schweiz. Ich werde abends nicht alleine unterwegs sein, keinen Schmuck tragen und mein Handy nicht in der Öffentlichkeit zücken dürfen.

 

Doch ich muss sagen, dass sich diese mulmigen Gedanken bei mir ziemlich in Grenzen halten. Wahrscheinlich werde ich erst viel später, wenn ich längst in Ecuador bin, von meinem eigenen Mut überrascht sein.

 

So, hiermit beende ich meinen letzten Blogeintrag aus der Schweiz.

Ich werde euch in Ecuador so gut es geht auf dem Laufenden halten!

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Götti (Freitag, 05 August 2016 20:33)

    Ich freue mich dich noch einmal zu sehen befor du abreist.